18.01.2016 LZ

„Nirgendwo kann’s schöner sein…“

Lahrer Zeitung, 18. Januar 2016

Zum Jubiläum "1000 Jahre Allmannsweier" gratulierte auch der Kinderchor. Foto: Lehmann

Zum Jubiläum „1000 Jahre Allmannsweier“ gratulierte auch der Kinderchor.
Foto: Lehmann

 

Per Internet-Schaltung gratulierte Hans-Martin Dick in Nepal (auf dem Bildschirm im Hintergrund). Am Mikrofon ist seine Mutter, daneben steht Moderator Josef Gruseck am Laptop. Foto: Lehmann

Per Internet-Schaltung gratulierte Hans-Martin Dick in Nepal (auf dem Bildschirm im Hintergrund). Am Mikrofon ist seine Mutter, daneben steht Moderator Josef Gruseck am Laptop.
Foto: Lehmann

Von Jasmin Lehmann

Allmannsweier (jle). 1000 Jahre Allmannsweier: Diesen runden Geburtstag hat das Dorf mit einem großen Jubiläumsabend gefeiert. Mehr als 500 Besucher füllten die Silberberghalle restlos.

Das knapp fünfstündige facettenreiche Programm bot Musik, Vorträge und Live-Schaltungen. Im Publikum saßen nicht nur Allmannsweierer, auch Besucher aus den umliegenden Orten ließen sich diesen Abend nicht entgehen.

Eröffnet wurden die Feierlichkeiten vom Bläserquintett des Musikvereins Allmannsweier, gefolgt vom Kinderchor, der gemeinsam mit Joachim („Joggel“) Kieltsch die Jubiläumshymne präsentierte. „Wir feiern 1000 Jahre Allmannsweier. Nirgends kann’s schöner sein, hier fühlt sich jeder daheim“: Das von Kieltsch komponierte Lied spricht sicherlich vielen Einwohnern aus dem Herzen.

Ortsvorsteherin Ria Bühler zeigte sich überwältigt von der Resonanz in der proppenvollen Halle und hoffte, dass dieser Festabend ein Meilenstein in der Geschichte des Dorfes werde. Bürgermeister Wolfgang Brucker lobte die Dynamik und Bewegung im Ort, die nicht nur der blühenden Industrie zu verdanken sei. Der Unternehmer Martin Herrenknecht richtete ebenfalls ein Wort an die Festgäste und erinnerte in seinen Erzählungen an das Allmannsweier seiner Jugend. Landratsvize Nikolas Stoermer erinnerte an die Überreichung der Urkunde für den zweiten Platz beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Ungewollt hatte er die Lacher auf seiner Seite, als er die positive Dorfentwicklung und die „hervorragende Gastronomie“ im Ort lobte. Das Gastronomie-Angebot hält sich in dem kleinen Rieddorf nämlich stark in Grenzen.

Der Historiker Thomas Foerster, in Allmannsweier aufgewachsen, berichtete von der Geschichte des Rieddorfes. So müsste Allmannsweier bereits mehr als 1000 Jahre alt sein, wurde jedoch nicht früher urkundlich erwähnt. Der heutige Name gehe wohl auf die Besiedlung der Franken durch einen „Almar“ zurück, zu dem es keine weiteren Überlieferungen gebe. Das „weier“ verrate jedoch, dass der Ort zwischen dem achten und neunten Jahrhundert entstanden sein muss. Zudem berichtete er vom Leben in Allmannsweier, von Zu- und Abwanderung und den Herrschaftsverhältnissen. „Viele Allmannsweierer wissen gar nicht, dass sie von Zuwanderern abstammen“, so der Historiker, dessen Vater selbst kanadische Wurzeln hat.

Im zweiten Teil des Programms stellte Thomas Baumann mit heiteren Kommentaren den Bildband vor, der in anderthalbjähriger Arbeit entstanden ist. Der letzte Programmpunkt, bevor alle gemeinsam die Jubiläumshymne sangen, war eine Reise zu den „Allmannsweierer Weltenbummlern“. Hierbei gab es Briefe von Auswanderern und Videoclips, aber auch Video-Anrufe per Skype. Einige der Weltenbummler kamen sogar persönlich zu den Festlichkeiten. Die Reise zu den Weltenbummlern zeigte, dass die Allmannsweierer auf der ganzen Welt verteilt sind – Singapur, Nepal, Pakistan, USA, Neuseeland, Australien, China, Österreich, Schweiz und einige andere Länder wurden als zweite Heimat gewählt. Eine Besonderheit waren die Video-Anrufe per Skype, bei denen die Angehörigen selbst kurz mit ihren Verwandten sprechen konnten.

Für einen musikalischen Rahmen sorgten das Ensemble „Sing dein Lied“, der Männergesangvereins, Markus Nierlin und Sina Leppert, Sarah Wälde, Samira Arouna und Emma Weide. Laura Janu führte gekonnt durch das Programm.

 

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