21.03.2016 LZ

Wissenswertes zu Wildschwein und Co.

Lahrer Zeitung, 21. März 2016
Von Jasmin Lehmann

Jagdhornbläser gaben dem Abend einen passenden klanglichen Rahmen. Foto: Lehmann

Jagdhornbläser gaben dem Abend einen passenden klanglichen Rahmen. Foto: Lehmann

Vollbesetzte Silberberghalle am Samstagabend: Beim Vortrag „Jagd und Natur in Allmannsweier“ von Norbert Bühler ist nicht nur der Wissenshunger gestillt worden. Feine Wildspezialitäten verwöhnten den Gaumen und füllten den Magen.

Allmannsweier. Pünktlich zu Beginn ertönte die Hymne, die im Jubiläumsjahr „1000 Jahre Allmannsweier“ jede Veranstaltung eröffnet. Ortsvorsteherin Ria Bühler freute sich, die zahlreichen Gäste in der ausverkauften Halle begrüßen zu können. „Ich habe Kosten, aber keine Mühen gescheut, um einen Referenten für heute Abend zu gewinnen“, scherzte sie und dankte ihrem Mann für die Bereitschaft, die Gäste durch die Allmannsweierer Natur zu führen. Umrahmt wurde der erste Teil des Programms von der Parforcehorngruppe Jägervereinigung Rottweil.

Getreu dem Motto der 1000-Jahr-Feier sollte ein Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gerichtet werden, was Norbert Bühler auch tat. Seit 1975 ist er im Besitz eines Jagdscheins, 1988 übernahm er die Jagdpacht. Allmannsweier war einst ein von Landwirtschaft geprägtes Dorf, doch dies änderte sich im Lauf der Jahre. Das Revier ist von zahlreichen Straßen durchzogen, Maisfelder erschweren den Wildtieren die Nahrungssuche.

So wurde von den Jägern Feld gepachtet, mit Hecken bepflanzt und renaturiert. In diesen Bereichen sind Igel, Hirschkäfer, Eulen und Insekten zu finden. In den aufgehängten Nistkästen haben sich Turmfalken niedergelassen. Weiterhin informierte Bühler über Bodenbrüter und darüber, dass All mannsweier eines der bedeutendsten Reviere für den Steinkauz ist. Doch auch Kaninchen, Fasane, Rehe, Feldhasen, Wildschweine und viele weitere Tiere sind dort unterwegs. Weiter ging er auf die Raubwildbejagung ein, die notwendig ist, um andere Tierarten zu schützen.

Wichtige Helfer bei der Jagd sind Hunde, welche die Wildtiere aufspüren. Insbesondere nach dem Sturm Lothar und jetzt nach dem Eschentriebsterben sind viele Wildschweine unterwegs. Um den Schaden in den Feldern gering zu halten, wird im Wald zugefüttert, in den Feldern werden sie bejagt. In der Zukunft werden Naturfreunde vermehrt auf Nutria, Nilgans, Storch, Bienenfresser und Wildkatzen treffen. Diese sind nun im Allmannsweierer Wald angekommen.

In der Pause konnten die Besucher Wildspezialitäten zu sich nehmen, aber auch Kaffee und Kuchen wurden angeboten. Die Jagdhornbläser aus Schiltach-Schenken zell stellten verschiedene Jagdsignale vor, während sich Klaus Niehüser und Klaus Ziegler in einem Sketch über die Jägersprache unterhielten – mit dem Erscheinen des „Stöckelwildes“, einer Nordic-Walking-Gruppe mit Frauen, war es jedoch vorbei mit der Ruhe im Wald.

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