Glockenguss beginnt bei Kaiserwetter
Pünktlich um 12 Uhr Fassanstich von Ortsvorsteherin Ria Bühler / Die evangelische Kirche bekommt eine vierte Glocke.
Badische Zeitung, 27. Mai 2016 |von: Hagen Späth
SCHWANAU-ALLMANNSWEIER. Gerade noch rechtzeitig zum Glockenguss hat Petrus ein Einsehen gezeigt und die Sonne geschickt. Bei Kaiserwetter konnte Ortsvorsteherin Ria Bühler pünktlich um 12 Uhr das Fest rund um den Glockenguss mit dem Fassanstich eröffnen. Sie tat dies gewohnt zuverlässig mit zwei, drei schnellen Schlägen mit dem Holzhammer.
Die Ortsvorsteherin erinnerte an die Vorgeschichte, wie es zur Idee gekommen war, eine vierte Glocke für die evangelische Kirche zu gießen (die BZ berichtete) und auch daran, dass der Förderverein den Vorschlag als Beitrag zur 1000-Jahr-Feier mit Begeisterung aufgenommen habe: „Das Projekt passt zu 100 Prozent in unser Festjahr, denn wir wollen ja auch bleibende Werte schaffen.“ Mit großem Engagement habe man sich der Aufgabe angenommen und den Glockenguss vorbereitet. Bühler: „Wir haben es an die große Glocke gehängt. Es soll ein granatenmäßiges Fest werden.“
Und so, wie das Gelände am ehemaligen Schützenhaus von den vielen freiwilligen Händen hergerichtet worden war, muss das Urteil erlaubt sein: Die Voraussetzungen dafür könnten nicht besser sein. Zwei Sitztribünen wurden um den Schmelzofen herum aufgebaut. Ein Filmteam wurde engagiert, um die ganze Aktion nicht nur zu filmen, sondern sie auch auf eine große Leinwand zu übertragen, so dass auch jene etwas sehen konnten, die vorne an der Absperrung keinen Platz mehr gefunden hatten. Eine ganze Reihe Stände versorgten die Zuschauer unter anderem mit Ochs am Spieß, mit Lasagne oder mit einem Glockenseil-Hefezopf. Für den Fall, dass es regnen sollte, waren Zelte aufgestellt.
Zum Zeitpunkt des Fassanstichs hatten sich schon viele interessierte Zuschauer rund um den provisorischen Ofen eingefunden. Diesen hatten die Mitarbeiter der Société André Voegele schon während des Vormittags begonnen zu bauen. Die Firma war mit mehreren Mitarbeitern vor Ort und hatte in ihren Räumen in Straßburg die Glockenform hergestellt und mitgebracht. Wie Stefan Gruseck vom Förderverein erläuterte, habe man schon Anfang der Woche den Schacht ausgehoben. Dort sei man auf das Problem gestoßen, aufgrund der heftigen Regenfälle der vergangenen Tage schon bei etwa einem Meter auf Grundwasser zu treffen. Also habe man rund um den Schacht eine Erhöhung mit Kies angeschüttet, damit die Glockenform nicht im Wasser sitzt.
André Voegele erklärte, dass seine Firma Glocken in althergebrachter…