2066 – Morgen ist das Gestern heute
BZ-PROBENBESUCH: Theaterstück zum Dorfjubiläum 1000 Jahre Allmannsweier / Premiere an Allerheiligen in der Silberberghalle
Badische Zeitung, 28. Oktober 2016 |von: Hagen Späth
SCHWANAU-ALLMANNSWEIER. Das Bühnenbild für die zweite Szene ist aufgebaut. Links und rechts stehen die Mitarbeiter der international tätigen Firma in Reih und Glied in ihren hellblauen Kostümen und Anzügen. Wir schreiben das Jahr 2066. „Geht jetzt vielleicht mal das Licht an? Und wo bleibt Dr. Jensen?“ Regisseur Christopher Kern drückt aufs Tempo. Die BZ darf in die Hauptprobe zum Theaterstück „Morgen ist das Gestern heute“ reinspickeln.
Noch eine Woche bis zur Premiere. Da sitzt halt noch nicht alles hundertprozentig, da muss an so manchem Detail noch gefeilt werden. Und so mancher der Laiendarsteller muss noch etwas textsicherer werden. Aber insgesamt läuft es prima. Das trifft auch auf die immensen Vorarbeiten zu, angefangen vom Schreiben des Stücks über das Finden der Darsteller bis hin zu all dem, was hinter den Kulissen zu leisten ist mit dem Entwerfen und Schneidern der Kostüme bis hin zu Licht und Ton. „Ein unglaublicher Aufwand“, sagt denn auch Susanne Walter vom Förderverein, in deren Händen die gesamte Organisation liegt.
Ein Blick zurück in 50 Jahren
Kern, der sich selbst als „beruflicher Quereinsteiger“ bezeichnet, arbeitet schon seit über 20 Jahren in der Theaterbranche, hat lange die Gruppe Talwind in Seelbach geleitet und war schon für so manches Dorfjubiläum tätig. Zurzeit ist er dabei, für den Lahrer Kulturkreis ein Amateurtheater aufzubauen. Wie er berichtet, habe er sich zunächst in die Geschichte des Dorfes eingearbeitet und dann beim Förderverein einige lokale Besonderheiten abgefragt. Dadurch, dass die Geschichte um die 1050-Jahr-Feier kreist, richte sich der Blick auch zurück auf das Heute und auf das Jahr 2016 mit seinem Jubiläum.
Das Stück selbst, so beschreibt es Susanne Walter, sei „nachdenklich, habe auch traurige Szenen, aber auch ganz lustige“. Es beinhalte halt „alle Facetten des Lebens“. Es spiele auch mit dem Dialekt. Und für die Liebesszenen, so verrät der Regisseur, seien die Darsteller selbst verantwortlich: „Das war von mir gar nicht so gewollt, das hat sich so ergeben. Die Schauspieler wollten das.“ Während das ganze Team auf die Premiere hinarbeitet und bis dahin jeden Abend zur Probe antritt, hofft Ria Bühler auf einen Effekt für die Zukunft: „Meine Hoffnung ist, dass uns das alles zusammenschweißt und dass dieser Zusammenhalt lange anhält.“ Auf der Bühne ist inzwischen P7 angekommen. In Allmannsweier laufen die Vorbereitungen zur 1050-Jahr-Feier eher schleppend, „die guten alten Zeiten“ sind halt Vergangenheit. Doch der Besuch von P7 gibt neuen Auftrieb. In der Erscheinung sehr sympathisch – mit rotem Schuhen und weißem Anzug mit Hochwasserhosen – hat die Hauptperson es im wahrsten Sinn des Wortes in sich: Halb Mensch, halb Maschine, trägt er ein Modul in sich, mit dessen Hilfe er auf sämtliche Computersysteme und Datennetze zugreifen kann. Doch es treten technische Pannen auf, die P7 übel mitspielen – was sich letztlich als Glücksfall für das Dorf herausstellt.
Die Aufführungen sind am Dienstag, 1. November, 17 Uhr,am Mittwoch, 2. November, 19.30 Uhr, am Freitag, 4. November, 19.30 Uhr und am Samstag, 5. November,…
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